Frühlingszeit mit Hund

Endlich Frühling!

Die schönste Jahreszeit steht vor der Tür – endlich werden die Tage wieder länger, die Sonnenstrahlen kitzeln im Gesicht und alles fängt an zu blühen. Unsere Hunde zeigen uns, wie interessant die Welt wieder für sie wird: Alles riecht, fängt an sich optisch zu verändern und man kann sich einfach mal genüsslich im frischen Gras wälzen. Der Frühling bietet sich für ausgedehnte Spaziergänge an und viele Hunde lieben es auch, endlich mal wieder schwimmen zu gehen. Aber was passiert genau im Frühling und worauf sollte man als Hundehalter achtgeben? Wir haben Dir einige Tipps zusammengestellt, damit Du und Dein Hund den Frühling in vollen Zügen genießen können.


1. Im Frühling ist Brut- und Setzzeit

So schön diese Jahreszeit auch ist, Hundehalter trifft zu dieser Zeit eine besondere Verantwortung, denn in vielen Bundesländern gilt ab dem 1. April strikte Leinenpflicht, in NRW gilt diese in Vogelschutzgebieten sogar vom 01. März bis 31. Juli. In einigen Bundesländern gibt es eine generelle Anleinpflicht, unabhängig der Jahreszeit. Frühling bedeutet, dass auch die Hormone wieder in Wallung geraten – und das gilt für den Hund, wie aber auch für alle anderen Tierarten. Wildtiere beginnen mit der Brut, weswegen egal, ob beim Spaziergang durch den Wald oder beim Plantschen am See, dringend Rücksicht auf die restliche Tierwelt genommen werden sollte.


2. Frühling bedeutet Zeit für den Fellwechsel

Das im Winter gebildete Unterfell wird ab jetzt zu warm. Deshalb wirft Dein Hund innerhalb von 4 bis 8 Wochen sein längst überschüssiges Fell ab. Dieser Prozess wird zu einer kleinen Geduldsprobe. Zum einen für Deine Fellnase, aber auch für Deinen Staubsauger. Du kannst Deinen Vierbeiner dabei unterstützen und ihn täglich bürsten, wenn nötig. Kämme und Bürsten mit langen, abgerundeten Zähnen eignen sich am besten für langhaarige Hunde mit wolligem Fell. Kastrierte Hunde haaren übrigens mehr als unkastrierte, bei jüngeren ist der Fellwechsel schneller durchgestanden als bei älteren und Hündinnen haaren vor der Läufigkeit besonders stark. Außerdem: Auch unter Stress kann es dazu kommen, dass Dein Vierbeiner mehr Haare abwirft.


3. Im Frühling fängt alles an zu blühen

Was für eine Augenweide, wenn die ersten Krokusse und Maiglöckchen aufblühen! Überall gibt es etwas zu entdecken, zu erschnuppern und alles erwacht wieder zum Leben. Doch Vorsicht: So schön sie auch aussehen, die meisten Frühlingspflanzen sind für Deinen Hund giftig und können Durchfall, Erbrechen, Krämpfe, eine Veränderung der Atemfrequenz und überproportionalen Speichelfluss auslösen. Hier eine Übersicht:


 • Krokusse

 • Maiglöckchen

 • Osterglöckchen (Narzissen)

 • Schneeglöckchen

 • Tulpen

 • Iris

 • Hyazinthen

 • Rhododendron

 • Efeu


Auch Mineraldünger und Pflanzenschutzmittel können eine Gefahr für Deine Fellnase darstellen, weswegen Du Unkrautvernichter und Düngemittel unbedingt außerhalb der Reichweite Deiner Fellnase halten solltest. Solltest Du die Vermutung haben, dass sich Dein Hund vergiftet haben könnte, solltest Du auf schnellstem Wege den Tierarzt aufsuchen. Eine Übersicht möglicher Erste Hilfe Maßnahmen findest Du hier.


4. Frühling bedeutet zurück zur Kondition

Hat sich Dein Hund im Winter weniger bewegt, gib ihm Zeit, die Kondition langsam wieder aufzubauen. Ein bisschen Winterspeck ist aufgrund des Bewegungsmangels und der erhöhten Energiezufuhr keine Seltenheit, doch wird es jetzt wieder Zeit für eine neue Routine. Erweitert step by step eure Spaziergänge, geht gemeinsam zu Beginn eine kleinere Runde joggen oder plantscht gemeinsam am See. 


5. Der Frühling lädt auch ungebetene Gäste wieder ein

Mit den wärmeren Temperaturen kommen leider auch Zecken, Flöhe und andere ungebetene Gäste wieder. Bevorzugt halten sie sich an feuchten und schattigen Plätzen, Wiesen, im Unterholz in Wäldern und in der Nähe von Gewässern auf. Da sie ernstzunehmende Krankheitserreger übertragen können, solltest Du Deinen Hund frühzeitig prophylaktisch versorgen. Bei diesem Thema gilt ganz klar: Vorsicht statt Nachsicht. Dazu kannst Du zunächst auf einige Hausmittel wie Kokos- oder Schwarzkümmelöl zurückgreifen oder Spot-On-Präparate, Halsbänder oder Kautabletten benutzen. Was genau für Deinen Hund die ideale Wahl ist, solltest Du aber in jedem Fall mit Deinem Tierarzt absprechen. Nach jedem Spaziergang empfiehlt es sich Deinen Hund auf Zecken abzusuchen und zu kämmen, um zukünftige unerwünschte Untermieter gar nicht erst in die Wohnung zu lassen.


6. Frühlingszeit ist Pollenzeit

Ja, Heuschnupfen und Pollenallergien gibt es auch beim Hund. Vermehrtes Kratzen, Niesen oder Knabbern und Beißen der Pfoten können ein Indiz für eine Allergie sein. Was genau zu tun ist, bespricht Dein Tierarzt mit Dir; ein Bluttest und eine Hautuntersuchung können Aufschluss über die Situation geben. Im Frühling solltest Du aber in jedem Fall Deine Fellnase im Blick behalten, um bei Bedarf rechtzeitig einzugreifen.


7. Bitte keine Insektenjagd im Frühling!

Auch hier gilt das gleiche wie für uns Menschen: Ein Stich kann sich entzünden, eine schwere allergische Reaktion hervorrufen oder im Rachenraum beispielsweise eine sehr unangenehme Schwellung im Hals zur Folge haben. Deswegen lohnt es sich darauf Acht zu geben, dass weder Bienen noch Wespen gejagt werden. Sollte Dein Hund doch gestochen werden, kannst Du den Stich mit einem in eiskaltem Wasser getränkten Tuch kühlen. Du vermutest eine allergische Reaktion oder schlimmeres? Dann auf direktem Wege ab zum Tierarzt.


8. Der Frühling weckt Frühlingsgefühle

Wie bei uns Menschen, setzt auch der Körper des Hundes bei den steigenden Temperaturen und der vermehrten Sonneneinstrahlung Hormone frei. Rüden sind besonders empfänglich für den Duft läufiger Hündinnen und es kann helfen, wenn ein gewisser Abstand gewahrt wird, damit sich die Mädels nicht belästigt fühlen und Rüden hingegen die Chance gegeben wird überhaupt noch einen ruhigen Gedanken fassen zu können.

Vor allem aber solltet ihr die angenehmen Temperaturen genießen. Dein Hund wird auch Deine gute Laune wahrnehmen und sie Dir gleichermaßen zurückgeben.