Der Schlafrhythmus eines Hundes

„Ich bin hundemünde.“ – Eine Redensart, die wohl jeder kennt oder auch schon verwendet hat. Aber sie kommt nicht von ungefähr, denn unsere Fellnasen haben ein ausgeprägtes Schlafbedürfnis und benötigen ihre Ruhepausen.
 
Zwar sind die Leicht- und Tiefschlafphasen von einem Vierbeiner vergleichbar mit denen beim Menschen, allerdings haben sie ein anderes Schlafverhalten. Das Schlafmuster von erwachsenen Hunden hängt von Alter, Größe und der täglichen Aktivität ab. Während ein erwachsener Hund pro Tag im Schnitt zwischen 12 bis 14 Stunden schläft, benötigen ältere, sehr große Hunde oder auch Welpen durchschnittlich bis zu 18 Stunden Schlaf. Große Hunderassen schlafen somit per se üblicherweise mehr als kleine Rassen. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass ein großer Hund im Anschluss an einen Spaziergang liebend gern erstmal ein zweistündiges Nickerchen einlegt. 
Ältere oder kranke Hunde benötigen ebenfalls mehr Schlaf und holen sich diesen auch öfters. Auch Langeweile lässt Deine Fellnase vor sich hindösen – das gilt aber vom Schlafen zu unterscheiden, denn tatsächlich befindet sich ein Hund durchschnittlich 6-8 Stunden im Tiefschlaf. Für Welpen ist Schlafen ein besonders wichtiger Faktor, da sie in ihren ersten Lebensmonaten von einer wahren Informationsflut überrollt werden und währenddessen das Erlebte verarbeiten. In ihrem energiegeladenen Alltag benötigen sie daher bewusste Ruhepausen.
 

Läufst Du noch oder träumst Du schon?

 
Jeder Halter kennt das Phänomen: Zuckende Beinchen und Bewegungen als würde Deine Fellnase laufen, ein leises Winseln, Schnarchen oder sogar ein kurzes Knurren. Hunde haben ein anderes Schlafmuster als wir Menschen. Während wir es gewohnt sind, tagsüber aktiv zu sein, nur nachts über eine längere Zeit schlafen und dann ca. 20-25 % unseres Schlafes im REM-Zustand verweilen, verbringen unsere Vierbeinerfreunde weniger Zeit im REM-Zustand und verweilen nicht so lang in einer Schlafphase.
 

Die Schlafphasen  

Dein Hund kommt zur Entspannung, die Augen schließen sich.

 

Stadium 1 – Leichter Schlaf

Der Hund döst vor sich hin oder macht ein Nickerchen. Psychische Funktionen werden verlangsamt, aber der Körper ist noch voll aktiv. Er befindet sich in der frühen Phase des Schlafes. Hier ist die Weckschwelle – in Abhängigkeit des Reizes - noch am höchsten: Sobald er ein Geräusch hört, was er an sich adressiert versteht, wird er sofort reagieren. Der Ursprung dieses Verhaltens liegt in den Genen: Wildlebende Tiere müssen in der Natur auch immer wachsam sein.

 

Stadium 2 – Non-REM-Schlaf

Diese Phase nimmt etwa die Hälfte der gesamten Schlafzeit ein. Die Augenbewegungen verlangsamen sich und das Gehirn kann kaum noch Wahrnehmungen verarbeiten.

 

Stadium 3 – Der Tiefschlaf

In dieser Phase wird nicht geträumt und das Gehirn arbeitet nur sehr langsam. Die Wahrnehmung äußerer Reize ist auf ein Minimum reduziert.

 

Der REM-Schlaf – Zeit zum Träumen

Der REM-Schlaf ist eine Schlafphase, die sich durch schnelle Augenbewegungen und erhöhte Hirnaktivität auszeichnet. Die meisten Träume finden während dieser Schlafphase statt, weswegen der REM-Schlaf auch eine tiefere Phase des Schlafes darstellt. Diese Phase kannst Du leicht identifizieren, da Dein Hund Körperzuckungen hat und Geräusche von sich gibt. Die REM-Phase nimmt etwa ein Fünftel der Gesamtzeit des Schlafes ein und dauert ca. 30 min.
 
Alle Schlafphasen sind wichtig und treten beim Hund auf. Wie viel Schlaf ein Hund jedoch genau benötigt, hängt eben von verschiedenen Faktoren, wie Rasse, Alter, Größe, Lebensstil ab. Aber: Dein Hund passt sich in der Regel auch Deinen Bettzeiten und Deinem Alltag an. Sie nehmen sich auch Ruhepausen, wenn gerade nichts Aufregendes passiert. Doch Vorsicht: Schlafmangel kann, wie beim Menschen auch, zu Nervosität, Gereiztheit und in einigen Fällen auch zu Krankheiten führen, wenn Dein Hund nonstop unter Strom steht.
 

Achtung bei Schlaflosigkeit – finde eine gute Balance zwischen Action und Ruhe

 
Hunde, die über den Tag weder geistig noch körperlich gefordert werden, schlafen viel über den Tag verteilt. Spätestens, wenn Du dann aber zu Bett gehst, wird er unter Schlaflosigkeit leiden und kann dabei sehr unruhig und hibbelig werden. Schlaflosigkeit ist ein Indiz dafür, dass er nicht ausreichend über den Tag ausgelastet wurde oder keine Ruhephasen gefunden hat. 

Tipp: Laste Deine Fellnase täglich mindestens 30 Minuten lang mit Training oder Beschäftigungsspielen aus. 
Dazu kann zählen:
 
  • Bereits gelernte Kommandos anwenden oder neue Kommandos üben
  • Klickertraining
  • Beschäftigungsspiele/ Intelligenzspiele
  • Suchspiele
  • Apportieren, Ballspielen
 
Ein passendes Training und Beschäftigungsspiele müssen nicht teuer oder aufwendig sein. Sie sollten aber gesondert zum Gassi gehen gesehen werden oder können sinnvoll miteinander kombiniert werden. Aber natürlich ersetzt das eine das andere nicht. Finde in Deinem Alltag die Balance zwischen Action und Ruhephasen und schicke Deine Fellnase im Zweifelsfall eben auch mal gezielt ins Körbchen, anstatt die Unruhe noch zu steigern.