Hilfe, ist mein Hund zu dick!?

Ein Leckerli hier, ein Leckerli da, noch ein Kauartikel und selbstverständlich das Hunde Trocken- oder Nassfutter am Morgen und Abend – eine überambitionierte Fütterung kann schnell zu schlechten Ernährungsgewohnheiten führen. Der Anblick eines wohlgenährten Hundes ist längst keine Seltenheit mehr – im Gegenteil, Übergewicht bei Hunden wird immer alltäglicher. Nach Schätzungen von Experten ist fast jeder zweite Hund, der uns begegnet, zu dick. Das verändert auch unsere Wahrnehmung und viele Hundehalter erkennen gar nicht mehr, dass ihr Hund vielleicht zu rund ist. Für den Erhalt eines gesunden Lebensstils ist es aber ratsam die überflüssigen Kilos wieder loszuwerden.

Wie kann ich feststellen, ob mein Hund zu dick ist?

Mit diesen drei Schritten kannst Du bei Deiner Fellnase den Selbsttest machen. Für eine professionelle Einschätzung suche bitte einen Tierarzt Deines Vertrauens auf. 

1. Hat Dein Hund eine Taille?

Wenn Du Deinen Hund von der Seite oder von oben anschaust, sollte seine Taille gut sichtbar sein. Hinter dem Brustkorb sollten Deine Hände eine deutliche Kurve nach innen fahren können.


2. Sind die Rippen tastbar?

Streiche mit Deinen Fingern über den Brustkorb oder die Rückenwirbel Deines Hundes. Du solltest auch durch das Fell hindurch seine Rippen und Wirbel ertasten können. Wenn Du die Rippen und Rückenwirbel schon von weitem sehen kannst, ist der Hund vermutlich zu dünn. Aber auch hier bestätigt die Ausnahme die Regel: Bei manchen Hunderassen, wie z.B. bei Windhunden, ist das völlig in Ordnung.


3. Kannst Du die Rippen zählen?

Bei einem idealgewichtigen Hund kannst du mühelos die Rippen zählen, indem Du mit der Hand darüberstreichst. Musst Du dich anstrengen und fester drücken oder Du kannst sie gar nicht ertasten, ist Dein Hund bereits übergewichtig. Wenn Du das feststellst, solltest Du auf jeden Fall bei einem Tierarzt Deines Vertrauens vorstellig werden. Er kann am besten feststellen, in welchen Zustand sich Deine Fellnase befindet und mögliche gesundheitliche Ursachen ausschließen.


Gibt es ein Idealgewicht für meinen Hund?

Es gibt viele verschiedene Hunderassen: Von extra kleingezüchteten Toy- und Zwergrassen bis zu wahren Riesen, Rüden sind häufig größer gewachsen als Hündinnen und auch Größe und Körperbau innerhalb einer Rasse können sich individuell unterscheiden. Entsprechend schwierig sind passende Angaben zum Idealgewicht. Als Faustformel kannst Du Dir aber Folgendes merken: Das Gewicht, das Dein Hund am Ende seiner Wachstumsphase erreicht – meistens ist das in einem Alter von ca. 12 Monaten, bei sehr großen Rassen auch später – ist sein persönliches Idealgewicht.

Es gibt zwei Gründe, weswegen es sich mindestens lohnt, dass Deine Fellnase abspeckt: 
1. Übergewicht wird langfristig die Lebensfreude Deines Vierbeiners verringern, denn Bewegung im Alltag wird plötzlich zur Qual und der tägliche Spaziergang zu einer echten Herausforderung. 
2. Die Lebenserwartung verkürzt sich und Übergewicht kann das Entstehen von Folgekrankheiten begünstigen.


Füttere ich meinen Hund zu dick?

Eigentlich ist es wie bei uns: Nimmt Deine Fellnase mehr Energie zu sich als er verbraucht, gibt es zwei Möglichkeiten dagegen vorzugehen:

1. Der Energieverbrauch wird durch mehr Bewegung erhöht.
2. Es wird ihm weniger Energie zugeführt.

Zu den häufigsten Fehlern gehört ein Überschuss an Futter. Der entsteht im Alltag sehr leicht, wenn bei der Berechnung der Futtermenge die Leckerlis nicht beachtet werden – und dazu zählen letztendlich auch die Trainingsleckerlis, wie auch die Leckerlis für die Maulhygiene mit jeder Menge Kauspaß. Alles, was Dein Vierbeinerfreund von dir im Laufe des Tages zum Fressen bekommt, sollte bei der Errechnung des Gesamtumsatzes mitberücksichtigt werden. Überprüfe also die Futtermenge  wechsle auf ein fettreduziertes Futter oder erstelle mit dem Tierarzt Deines Vertrauens einen Diätplan. Außerdem solltest Du ausschließen können, dass eine Erkrankung der Ursprung des Übergewichts ist. Wichtig: Übergewicht, das über eine lange Zeit angefressen wurde, verschwindet leider nicht wieder über Nacht. Eine Diät dauert oft mehrere Monate.

Welches Futter eignet sich zum Abnehmen?

Ein hoher Proteingehalt und ein niedriger Fettgehalt sind bei der Zusammensetzung eines geeigneten Futters sehr wichtig. Der Rohproteingehalt ist dafür verantwortlich, dass das Futter für Deinen Hund nicht nur schmackhaft ist, sondern er kann zudem einen gezielten Fettabbau bei einem gleichzeitigen Erhalt der Muskulatur fördern und sich positiv auf das Sättigungsgefühl auswirken.
Hund und Waage



So kannst Du das Ruder selbst in die Hand nehmen – Gewicht Deines Hundes reduzieren, Lebensqualität steigern

  • Wiege das Futter zu jeder Mahlzeit ab oder nutze einen Messbecher. Schon wenige Kroketten zu viel können bei kleinen Hunderassen eine enorme Futtermenge zu viel ausmachen.
  • Begrenze die Auswahl an täglichen Leckerlis und Kauartikel – max. 10 % der täglich zugeführten Kalorienmenge sollten die Snacks ausmachen. Unser Tipp: Damit Du Deine Fellnase trotzdem mit Leckerlis versorgen kannst, halbiere oder drittel diese einfach in der Größe. So kannst Du trotzdem loben und Deiner Fellnase ist die Größe egal!
  • Kein Essen vom Tisch, an dem Du isst. Besonders gefährlich sind die ungeplanten Snacks zwischendurch. Außerdem weisen menschliche Lebensmittel oft einen hohen Kaloriengehalt auf.
  • Fitness kommt ganz oben auf die Liste: Plane täglich ausreichend Bewegung für Deine Fellnase ein. Ein ausgiebiger Spaziergang und Agility Training können Kopf und Körper so richtig in Schwung bringen.
  • Immer ausreichend frisches Wasser zur Verfügung stellen.